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Hochwassereinsatz im Bereich des Feuerwehr - Stadtverbandes Clausthal-Zellerfeld
Aufgrund von Starkregen wurde die Feuerwehr bereits ab dem 25.07.2017 zur Beseitigung von Schadensstellen angefordert. Die Einsätze fanden ihren Höhepunkt am 26.07.2017 und flachten am 27.07.2017 ab. Über die Einsätze vom 25.07.2017 (ein Brandeinsatz und vier Hilfeleistungen) wurde bereits berichtet.
Der 26.07.2017 begann für die Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld mit einer Alarmierung um 05:45 Uhr, zu einem Hilfeleistungseinsatz „Keller unter Wasser“ in die Goslarsche Straße, der Tag des Hochwassereinsatzes. Von nun an konnte man in den Alarmierungsabständen beobachten, wie Clausthal-Zellerfeld langsam erwachte und die Hausbewohner ihre Kellerräume inspizierten. Aufgrund der angespannten Wetterlage wurde bereits mit der ersten Alarmierung um 05:45 Uhr die örtliche Einsatzleitung (ÖEL) in der Feuerwache Clausthal-Zellerfeld besetzt. Die Alarmmeldungen kamen jetzt nicht wie gewohnt per „Funkalarmierung“, sondern per Fax bzw. Telefon über die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Goslar. Unter Leitung des Stadtbrandmeisters Andreas Hoppstock wurden in der ÖEL die Einsatzmeldungen gesichtet und die erforderlichen Löschfahrzeuge in „Marsch“ gesetzt. Die Feuerwehren der nicht bzw. nur gering vom Hochwasser betroffenen Ortsteile Buntenbock und Schulenberg i.O. sind alarmiert und umgehend in die Feuerwache Clausthal-Zellerfeld eingerückt, denn auch sie wurden in das „Wasserbekämpfungsgeschehen“ eingesetzt. Die Feuerwehren Altenau und Wildemann hatten selbst „alle Hände voll zu tun“, um in ihren Ortsteilen Herr der Lage zu werden. Aufgrund der Lagemeldungen aus den Schadensgebieten im Stadtverband, wurde schnell deutlich, dass die Einsätze sich nicht nur auf das Auspumpen von Kellerräumen beschränkte, sondern zum Teil Straßenzüge unter Wasser standen, was auch den Einsatz von Sandsackwällen erforderlich machte. Bereits nach einer Stunde, ausgehend von der ersten Alarmierung, setzten sich Feuerwehrmänner in Marsch, um auf dem Materiallagerplatz des städtischen Baubetriebshofes Sandsäcke zu füllen. Über die sozialen Medien hatte sich schnell die Nachricht verbreitet, dass beim Befüllen der Sandsäcke jede helfende Hand gebraucht werden konnte. In kurzer Zeit kamen immer mehr Helferinnen und Helfer zum Materiallagerplatz.
Zur Unterstützung der Ortsfeuerwehr Altenau wurden die Kameraden der Feuerwehr Schulenberg und für die Einsatzkräfte in Wildemann zwei Löschfahrzeuge aus Clausthal-Zellerfeld entsandt. Um Berichtswiederholungen zu vermeiden, wird auf die Homepages der Feuerwehren Altenau bzw. Wildemann verwiesen.
Auf die besondere Einsatzsituation „Oberschulenberg“ sollte abschließend eingegangen werden. Im Landkreis Goslar hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es zu einem Dammbruch an einem Oberharzer Teich gekommen ist. Immer wieder kommen neue Teiche in Spiel.
Oberhalb des derzeitigen Schalker Teiches gab es unter anderem in früheren Jahren den „Oberen Schalker Teich (Alter)“ und den „Oberen Schalker Teich (Neuer)“ sowie den „Mittleren Schalker Teich“. Wobei der „Alte“ abgetragen und der „Neue“ sowie „Mittlere“ aufgeschnitten wurden. (siehe hierzu „WasserWanderWege“ herausgegeben von den Harzwasserwerken GmbH).
An einem dieser Teiche hatte sich ein Pfropfen gebildet, der Wasser anstauen ließ. Für die Einsatzkräfte war nicht klar, ob sich beim Lösen dieses Pfropfens Wasserwellen ergeben würden, die den eigentlichen Schalker Teich zum Überlaufen bringen. Umgehend sind die Harzwasserwerke GmbH und die Landesforst hinzu gezogen worden. Vorsorglich wurden ferner die Bewohner von Oberschulenberg evakuiert, um mögliche Personenschäden abzuwenden. Das Wald- und Sporthotel der BSW Stiftung in Festenburg schaffte kurzfristig in seiner Anlage Platz und nahm die Evakuierten auf.
Noch in den Abendstunden hat sich der Pfropfen geöffnet und das angestaute Wasser ist in zwei Flutwellen zu Tal gegangen. Das auslaufende Waldgelände sowie der Schalker Teich haben beide Wellen abgefedert, sodass es zu keiner Schadenslage gekommen ist. Die Bewohner Oberschulenbergs konnten am nächsten Morgen in ihre Häuser zurückkehren.
An dieser Stelle möchte die Feuerwehr den vielen helfenden Händen danken. Viele Helfer sind namenlos geblieben, ob sie beim Sandschaufeln anpackten oder mit warmen und kalten Getränken die Einsatzkräfte versorgten. Ein großer in Zellerfeld gelegener Supermarkt spendete eine prall gefüllte Kiste mit Bananen, was den Feuerwehrkräften die ein oder andere Energieeinheit zurückgab und Tobi Amting, ebenfalls Feuerwehrmann in Einsatz, beorderte alle Mitarbeiter seiner Firma BMA kurzerhand an die Einsatzstellen, um „mit an zu packen“ und sorgte daneben für ein paar hundert Brötchen als Verpflegungsgrundlage.
Fotos: verschiedene Kameraden der Feuerwehr Clausthal-Zellerfeld
(P.Müller, 26.07.2017)