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Ob in Internet mit Bauanleitung oder der gar als Bausatz zu kaufende „Teelichtofen“ verspricht in der Werbung effektive Heizung ohne hohe Kosten und mit geringem Aufwand herzustellen. Aber wie gefährlich ist eine solche Heizquelle? Dieser Frage wollten die jungen Brandschützerinnen und Brandschützer in einem gemeinsamen Dienstabend der Kinder- und Jugendfeuerwehr nachgehen.
Tontopf, Tonschale als Untersetzer, Gewindestange, alles miteinander verbinden und verschrauben. Teelichter auf die Tonschale, anzünden, fertig.
Lange brauchten die Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr nicht zu warten. Durch die dicht beieinanderstehenden Teelichter entwickelten diese eine enorme Hitze auf engstem Raum und entzündeten nicht nur ihren Docht, sondern gleich das zwischenzeitlich flüssige Kerzenwachs. Die dadurch entstandene Feuersäule hatte eine Temperatur von 403 °c, wie ein Blick durch die Wärmebildkamera zeigte.
Der so entstandenen „Wachsbrand“ ist mit brennendem Fett vergleichbar. Wird jetzt mit Wasser gelöscht, verteilt sich das brennende Wachs durch den entstehenden Wasserdampf, was zu einer explosionsartigen Verbrennung führt (siehe Foto Nr. 9). Die Folge ist ein Wohnungsbrand und nicht unerhebliche Verletzung an Personen, die sich in der Nähe befinden.
Fazit aus dem gemeinsamen Dienst der Kinder- und Jugendfeuerwehr – „Teelichtöfen“ sind brandgefährlich. Finger weg, bevor es zu einem Wohnungs- oder gar Gebäudefeuer kommt.
Fotos: Kinder- und Jugendfeuerwehr Clausthal-Zellerfeld
(P. Müller 12.12.2022)